Mit dem Frühling kommen die Zecken

Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernährt. Der Blutverlust ist für den Wirt – ob Mensch oder Tier – in der Regel nicht das Problem. Dabei benötigen Zecken für jedes Entwicklungsstadium und die Vermehrung je eine Blutmahlzeit. Die Zecke hat vielmehr als Überträger von Krankheitserregern auf Mensch und Tier zweifelhafte Berühmtheit erlangt.

 

Welchen Nutzen haben Zecken?

Parasiten haben in der Regel einen Nutzen. Sie helfen dabei, die Population anderer Lebewesen zu regulieren. Zudem nehmen sie die Rollen als Immunstärker und Evolutionsbeschleuniger an. Das bedeutet, dass viele Parasiten dafür sorgen, dass sich das Immunsystem von Tieren stärkt. Auf lange Sicht kann dies einen positiven Einfluss auf die weitere Evolution einer Tierart haben. Ob dieser genannte Nutzen auch auf Zecken zutrifft, ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Denn insgesamt stellen die Spinnentiere noch ein großes Geheimnis dar – vieles, was sie betrifft, ist noch nicht bekannt. Erwiesen ist, dass Zecken für andere Lebewesen wie Vögel oder Pilze sehr nahrhaft sind und somit für bestimmte Arten ein wichtiges Element in der Nahrungskette darstellen.

 

Warum sind Zecken gefährlich?

Ist die Zecke mit Krankheitserregern infiziert, kann auch in Deutschland ein an und für sich harmloser Zeckenstich für Menschen gefährlich werden. Dabei gelangen die Krankheitserreger aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke über den Stechapparat in den Körper des Blutwirts. Die richtige Vorsorge ist daher wichtig. Es gibt also kein Zeckengift, sondern die Gefahr geht von den Krankheitserregern aus. Diese Krankheitserreger können von verschiedenen, in Deutschland lebenden Zeckenarten übertragen werden. Allerdings ist das Risiko für Menschen für die Übertragung unterschiedlich hoch. Am gefährdetsten sind Menschen in Deutschland durch Zeckenstiche vom Gemeinen Holzbock oder der Auwaldzecke.

 

Zeckenbiss entfernen

Wie die Zecke richtig loswerden? Die erfolgreiche Entfernung einer saugenden Zecke hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab (Robisch, K. [2010]. Tick Removal – Vergleich von fünf verschiedenen Zeckenentfernungsgeräten. Diplomarbeit, Department für Pathobiologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Universitätsbibliothek der Veterinärmedizinischen Universität Wien):

  • Länge und Ausbildung der Mundwerkzeuge der Zecke
  • Anzahl der Widerhaken am „Stechrüssel“ (Hypostom)
  • Menge des abgegebenen „Klebstoffes“ (Zement)

Die richtige Technik ist abhängig von der Art des verwendeten Hilfsmittels zur Zeckenentfernung. Wichtig bei allen Hilfsmitteln ist, dass die Zecke möglichst hautnah gegriffen wird. Dies verhindert ein Quetschen der Zecke und somit auch die Freigabe von möglicherweise gefährlichen Körperflüssigkeiten. Die Zecke ebenso nicht mit einem kräftigen Ruck entfernen und auch nicht drehen – Zecken haben kein Gewinde. Die goldene Regel bei der Technik lautet: die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen.

Krankheiten

Entdeckt man eine saugende Zecke in der Haut, sollte man schnell reagieren. Einen begonnenen Waldspaziergang müssen Sie wegen eines Zeckenstichs zwar nicht sofort abbrechen – doch allzu lange sollte mit der Entfernung der Zecke nicht gewartet werden. Denn je länger der Saugvorgang anhält, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung von Krankheitserregern. Deshalb sollten Spaziergänger ein Werkzeug zur Entfernung von Zecken mit sich führen – so ist eine schnelle Entfernung vor Ort möglich. Bis es zu einer Infektion mit Borreliose-Bakterien kommt, vergehen im Schnitt 12–24 Stunden. Die Übertragung von FSME-Viren beginnt dagegen direkt nach dem Zeckenstich, da sich das Virus in den Speicheldrüsen der Zecke befindet.

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